#06: Boar

Entwurf

Ich habe ja oft genug gesagt, dass ich die alten EB-Bässe von Gibson mag, Form und Ton. Und ich mag auch die Form der Bison-Bässe, die Jim Burns gebaut hat.

Immer nach der Devise, dass ich keine Kopien baue, habe ich in den letzten Jahren ungefähr 40 Entwürfe gezeichnet, die in diese Richtung gehen. Aber zufrieden war ich mit keinem davon. Bis ich eines Tages, vor ca. einem Jahr, aus lauter Langeweile auf einem Schmierzettel genau den hier vorliegenden Entwurf in der Größe einer Briefmarke hingekritzelt habe. Ja, und der war es dann halt :-).

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Material

Die Korpusdecke ist 15mm stark, einteilig aus Wölkchen-Mahagoni, an das ich eher zufällig und sehr günstig gekommen bin. Dann folgt eine 20mm dicke Schicht schlichte Esche, zweiteilig, und der "Boden" besteht aus 8mm Khaya, ebenfalls zweiteilig.

Der Hals ist wie üblich aus Ahorn, stehende Jahresringe, leicht geriegelt und gesperrt mit einem Furnier aus geschwärzter Eiche. Auf dem Hals ist ebenfalls ein schwarzes Eichenfurnier verleimt und dann ein Griffbrett aus Zitronenholz. Oktavinlay aus Ebenholz und Sidedots in rot.

Wieder eine NoRay-Kopfplatte, diesmal in der Anordnung 2+2. Auf der Kopfplatte ein Eichenfurnier, darauf ein Birkenfurnier und darauf ein dickeres "Furnier" Wölkchen-Mahagoni.

Das Logo auf Kopfplatte und Body ist aus Perlmutt, 0,15mm dünn und per Laser ausgeschnitten.

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Konstruktion

Es gibt wieder ein paar Bilder zum Bau am Ende des Beitrags. Einzige Besonderheit war, dass sich das Wölkchen-Mahagoni nicht wirklich angenehm bearbeiten lässt, weil es von sehr uneinheitlicher Härte ist

Als Pickups kommen drei Rumblebird Custom Splitcoil von Harry Häussel zum Einsatz. Das ist zum einen eine Reminiszenz an den Burns Bison, zum anderen hat mich das schon lange gereizt, seit ich zum ersten Mal den 3-PU-Bass gesehen habe, den Paul Reed Smith vor 20 Jahren leider nur kurzzeitig gebaut hat.

Die Schaltung, hhmmmm ...., das ist so ein Thema *grins*. Vorne die 3 PUs und am Ende eine Noll TCM 3PM. Das ist der einfache Teil. Bei 3 PUs geht nichts mehr mit Balance, deswegen habe ich zwischen PUs und EQ eine Schaltung integriert, die Dan Armstrong (R.I.P., ein Genie der Gitarrenelektronik) Mitte der 80er Jahre für die Strat entworfen hat.

Damit habe ich folgende Optionen:

  • Hals solo
  • Mitte solo
  • Steg solo
  • Hals und Mitte parallel
  • Hals und Steg parallel
  • Mitte und Steg parallel
  • Hals und Mitte seriell
  • Hals und Steg seriell
  • Mitte und Steg seriell
  • Hals/Mitte/Steg parallel
  • Hals/Mitte/Steg seriell
  • Hals und Mitte seriell mit Steg parallel

Eine Tuning Fork von ETS als Bridge und an der Kopfplatte Gotoh.

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Lessons learned

Wölkchen-Mahagoni ist härter als man denkt *ggg*

Auch wenn das Alkanna-Öl im Behälter schon fast schwarz aussieht, sollte das nicht zu dem Irrglauben verleiten, dass es dann besonders intensiv färbt..

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Bilder

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