#05: Fucktor

Nach Tigerente und ming musste mal wieder eine andere Form her, ich mache ja keine Serienproduktion.

Entwurf

Es gibt in meinen Augen nicht sonderlich viele Bassbauer, die wirklich eigenständige Formen entwickelt haben, welche gleichzeitig schön, wohlklingend und ergonomisch sind. Leo Fender ist sicher einer davon. Ned Steinberger ein anderer, wobei sein Paddel für meinen Geschmack frei von jeden Ansatz von Ergonomie ist, abgesehen vom geringen Gewicht. Dann gibt es noch jede Menge Hersteller, die sinnlose bis gefährliche Schnörkel an ihre Instrumente "applizieren" und im Grunde doch nur 7ender kopieren.

Und dann gibt es da auch noch Phil Kubicki! In meinen Augen ist er wirklich einen ganz eigenen Weg gegangen und seine Bässe haben mir schon immer gut gefallen. Da ich keine Kopien bauen möchte, hab ich jahrelang immer wieder versucht, einen Entwurf in diese Richtung zu zeichnen. Lange erfolglos. Aber ich denke, diesmal hat es geklappt.

Nachdem ming ein eher dünner Bass war, ist der Fucktor einer von der kräftigeren Sorte. Und in der Anzahl der eingesetzten Holzarten ist er auch entschieden zurückhaltender..

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Material

Die Korpusdecke ist 20mm stark und aus Zebrano, aufgetrennt durch einen Streifen Ahornfurnier. Die Rückseite besteht aus 24mm Sipo-Mahagoni, ebenfalls durch Ahornfurnier gesperrt. Der Hals ist wie üblich aus Ahorn mit stehenden Jahresringen und gesperrt mit einem Mahagonifurnier. Den Hals komplettiert ein Griffbrett aus Zwetschge.

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Konstruktion

Bei der Holzkonstruktion gab es keine Besonderheiten, alles sehr straight. Das zeigen die Bilder am Ende der Beschreibung.

Die NoRay-Kopfplatte wurde für die Fünfsaiter-Variante nur leicht vergrößert.

Als Pickups kommen zwei Bassbars von Harry Häussel zum Zuge. 8 Spulen, wobei je zwei davon als Splitcoils fest verdrahtet sind. Pro Pickup werden also vier Anschlüsse herausgeführt und am Ende soll das in einer Schaltung münden, bei der man jeden Bassbar seriell oder parallel benutzen kann. Kein Balance-Poti, aber eine semiparametrische Zweiband-Elektronik von Noll. Und von ETS eine Tunig Fork als Bridge.

Die Pickups diesmal ohne Drehung und auf die Sender-Aussparung habe ich auch verzichtet.

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Lessons learned

Zebrano ist schlicht und ergreifend ein furchtbares Zeug!!! Optisch kommt es ja recht nett rüber, aber die Bearbeitung ist eine Zumutung. Es hat einen hohen Gehalt an Ölen und das heisst: Es sägt sich nicht gut, es raspelt sich nicht gut, es schleift sich nicht gut. Sobald es sich durch diese Bearbeitungsschritte erwärmt, verströmt es überdeutlich den Geruch der Stoffwechselendprodukte von Katzen. Und es neigt zu langen, faserigen Ausrissen.

Hat man all das hinter sich gelassen, darf man feststellen, dass Zebrano ca. das drei- bis vierfache der Ölmenge aufnimmt, die andere Hölzer benötigen.

Das selbstgemischte Öl hat eine ziemlich flache Lernkurve *GGGG*.

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Bilder


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