#03: tiger duck

In der Nähe von Graz wohnt so eine Durchgeknallte, die war kurz davor, sich einen Bass von einem Massengutfertiger aus der Nähe der deutsch-tschechischen Grenze zu kaufen. Ein richtig ekliges Ding!

Um das zu verhindern, hab ich ihr versprochen, dass ich ihr einen baue.

Die Frage, warum der so heisst, wie er heisst, sollte sich bei diesem Bass nicht stellen :-).

Entwurf

Dieser Entwurf hat ziemlich viel Zeit gebraucht! Der künftigen Besitzerin angemessen musste es etwas besonderes werden. Am Ende hab ich mich dann einfach von einem Korpusrohling leiten lassen, den ich Monate vorher erworben hatte. Einfach eine Form, die die Streifen gut zur Geltung bringt.

Ausser den Kopflosen gibt es auch noch andere Bässe, die ich nicht sonderlich schätze. Einer davon hat mich zum Entwurf der NoRay-Kopfplatte angeregt :-)

Ich bin zwar mit meinem PU-Lieferanten höchst zufrieden, aber es schadet ja nicht, auch mal was anders zu probieren.

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Material

Der Korpus besteht aus 28mm breiten Streifen von Nussbaum und Ahorn. Der Hals (wie bei mir üblich) aus Ahorn mit stehenden Jahresringen. Das Griffbrett aus Sri-Lanka-Ebenholz.

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Konstruktion

Diesmal war eigentlich nichts Besonderes, außer dass ich die strengen Linien der Hölzer durch eine möglichst weiche Form des Korpus ein wenig abmildern wollte. Im Detail gabs immer wieder Abstimmungsbedarf mit dem deutschsprachigen Ausland und das ging am einfachsten über Bilder.

Als Tonabnehmer habe ich zwei Rough Crystal Soapbars verbaut, diesmal beide um 7° gedreht. Und eine rein passive Elektronik mit einem Wahlschalter (seriell, Hals, parallel, Steg) an Stelle von Balance oder zwei Volumes.

Die Senderaussparung habe ich auch diesem Bass verpasst.

Auch beim Finish gab es keine Experimente: Auro Grundieröl und Auro Hartöl, keine Beize.

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Lessons learned

Der Bau ging dieses Mal noch schneller (ca. 70 Stunden), obwohl ich viel weniger Maschinen eingesetzt habe. Als Konsequenz werde ich beim nächsten Projekt nur Folgendes mit Maschinen machen: PU-, E-Fach- und Halstaschenfräsungen sowie die notwendigen Bohrungen.

Klanglich hat mich der Bass umgehauen! Mir war schon klar, dass der mit dieser Holz-/Elektronik-Kombination sehr knackig werden wird. Aber er ist außerdem höllisch laut!

Beim Ausfräsen des E-Fachs ist mir die Handoberfräse aus der Hand gerutscht und durch die halbe Werkstatt geflogen. Das sieht man ein klein wenig bei genauem Hingucken. Und ich bin heilfroh, dass ich noch alle Finger habe!.

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Bilder

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