#11: Salma

Dieser Name ist tasächlich erst beim Schleifen des Ölfinishs entstanden. Weil mir da unerklärlicherweise durch den Kopf ging, dass dies der passende Name sein müsse für etwas, das klein aber nicht dünn ist und Kurven an den richtigen Stellen hat :-)

Der Bass ist das genaue Gegenteil zu seinem Vorgänger. Keine Ecken und Kanten und auch keine kräftigen Farben. Einfach nur schöne Hölzer sorgfältig bearbeitet und dann geölt.

Ich habe mehrfach gesagt bekommen, das sei mein bisher schönster Bass.

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Entwurf

Im Unterschied etwa zum Boar oder zu den beiden Fucktors gibt es hier keine wirkliche Inspiration. Der Entwurf hat sich über mehr als zwei Jahre entwickelt und von den Anfängen ist im Grunde nur die Form der Korpushörner übrig geblieben.

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Material

Der Korpus ist aus Schwarzkirsche, zweiteilig und getrennt durch ein Furnier aus geschwärzter Kastanie. Darauf wurde ein weiteres schwarzes Kastanienfurnier geleimt und die Decke besteht aus sehr kräftig geflammtem Anigre. Sie ist ebenfalls zweiteilig und getrennt durch schwarze Kastanie. Kopfplattenfurnier und E-Fach-Deckel sind aus gedämpfter geriegelter Birne.

Der Hals ist einteilig aus Maßholder (Feldahorn) und trägt ein Griffbrett aus Zwetschge. Im Griffbrett sitzen 23 Jumbo-Bünde und Einlagen aus Aluringen, die mit Scheiben aus schwarzem Büffelhorn gefüllt wurden.

Der Sattel ist aus Corian. 

Als Tonabnehmer kommen zwei Wilkinson Soapbars zum Einsatz. Die Spulen sind getrennt herausgeführt und so kann jeder PU über einen Mini-Toggle seriell / singlecoil / parallel geschaltet werden. Dahinter geht es über einen Balanceregler in ein Volume- und dann in ein Tone-Poti. Die Schaltung ist passiv.

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Konstruktion

Ein Viersaiter mit Schraubhals. Bei diesem Bass habe ich allerdings eine Mediumscale-Mensur (32") gebaut. Im krassen Gegensatz  zu #10 habe ich hier meinen bisher dünnsten Hals geformt - aber keinen wirklich dünnen :-) Bisher hatten meine Halsprofile ja immer eine D- oder kräftige C-Form. Salma hat eine sehr viel ausgeprägtere C-Form bekommen.

Der Korpus ist mein bisher kleinster und hat nicht nur die bei mir üblichen Hohlfräsungen, sondern er wurde fast komplett ausgehöhlt. Neben dem Centerblock ist nur eine "Zarge" von 10mm stehengeblieben sowie ein Boden von 8mm und eine Decke von knapp 10mm.

Der Korpus wurde mit nur 5 Schichten Auro 121 und Auro 126 geölt. Der letzte Schliff wurde mit Teebaumöl durchgeführt, woraus ein relativ starker Glanz entsteht, der sich aber schnell zu einem seidenmatt reduziert, weil dieses Öl nicht härtet und sich deshalb abgreift. Der Hals wurde mit den gleichen Ölen nur viermal behandelt und ist matt.

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Lessons learned

Die einzige vernünftige Elektronik besteht aus einem Tonabnehmer, den man direkt an die Klinkenbuchse lötet. Das reduziert das Fehlerrisiko ganz kolossal! :-)))

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Bilder









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